Januar 31, 2022

Wir stecken voller Energie

Bisher wurde unser Vereinsheim zur Warmwassererzeugung und zum Heizen mit dem Brennstoff Flüssiggas versorgt. Die alte Gasheizanlage hatte ihre Lebensdauer schon deutlich überschritten und wenn unüberhörbar der Brenner ansprang, lief einem schon mal ein kalter Schauer über den Rücken. Die Ausfälle der Heizanlage häuften sich in der Vergangenheit zunehmend. Ersatzteile waren, wenn überhaupt, nur noch sehr mühsam zu beschaffen. Oft stand warmes Duschwasser nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung. Hin und wieder war ein prägnanter Gasgeruch im Vereinsheim zu vernehmen, der zwar durch Messungen des Schornsteinfegers als unbedenklich eingestuft wurde, dennoch zu einer beunruhigenden Geruchsbelästigung führte.

2021 haben wir dafür eine nachhaltige Lösung gefunden und in diesem Winter wird das Vereinsgebäude über Erdwärme beheizt. Dazu wurden drei jeweils 100m tiefe Löcher in die Erde gebohrt und eine Wärmepumpe installiert. Die Wärmeverteilung über ein Niedertemperatursystem im Fußboden (Fußbodenheizung) hatten wir bereits bei früheren Sanierungsarbeiten eingebaut.

Die Warmwasseraufbereitung wurde auf eine effiziente und hygienisch unbedenkliche Technologie umgestellt. In unmittelbarer Nähe zu den jeweiligen Wasserentnahmestellen wurden dezentrale elektronische Durchlauferhitzer montiert. Durch die längst hinfällige Sanierung und Entkopplung des bisherigen Systems (Warmwasser und Heizwärme) ist eine potenzielle Legionellen-Problematik kein Thema mehr und Energie zur Warmwasseraufbereitung wird exakt nur dann verbraucht, wenn jemand den Wasserhahn aufdreht. Der hohe Wirkungsgrad der Durchlauferhitzer erzeugt nahezu keine Bereitschaftsverluste und hat sich beispielgebend auch schon für Schulturnhallen enorm bewährt. Mit dem neuen Heizsystem ist ein weiterer wichtiger Baustein zur nachhaltigen Entwicklung unserer Sportstätte gelungen.

Wir besitzen über unsere Verbräuche ein sehr gutes Monitoring. Die Entwicklung der Gaspreise hat in den vergangenen 10 Jahren zu einer knapp 30%-igen Kostensteigerung. Aufgrund der weltweiten Angebots- und Nachfragesituation und den Regelungen zur CO2-Bepreisung für Gebäude ist auch zukünftig von steigenden Gaspreisen auszugehen. Zu diesen Brennstoffkosten kamen jährlich noch Kosten für die Miete des Gastanks, für Wartung, ggf. für Reparaturen und für den Schornsteinfeger.

Die neue Anlage ist durch die 100-prozentige Anpassung an die Gebäudeheizlast sehr effizient. Sie arbeitet besonders maschinenschonend, wartungsfrei und geräuscharm, da im System nahezu keine beweglichen Teile verwendet werden.

Wir sparen mit der neuen Heizanlage pro Jahr etwa 5.000 Euro an Energiekosten ein, von denen 80% bisher auch den kommunalen Haushalt belasteten. Der Berechnung nach liegt die Amortisationszeit der Bohrungen bei ca. 6 Jahren (die ältesten Anlagen sind heute fast 80 Jahre alt und laufen immer noch). Darüber hinaus werden durch den nicht mehr stattfindenden Verbrennungsprozess ca. 8 Tonnen CO2-Ausstoß jährlich vermieden, darin sind die Logistikkosten für den Altanlagenbetrieb nicht inbegriffen.

Wir haben über den gesamten Prozess der Projektumsetzung unfassbar viel Neues gelernt und sind nun sehr stolz auf diese zukunftsträchtige Errungenschaft.

Ein riesengroßes Dankeschön an das Team des Kreissportbundes Saalekreis, das sich nicht nur einen Überblick von der Situation vor Ort gemacht haben, sondern sensationell um die Finanzierung gekämpft haben. In diesem Zusammenhang hat auch die Fördermittelbewirtschaftende Stelle, das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, einen großartigen proaktiven Job gemacht. Danke allen beteiligten Handwerksfirmen für die professionelle Arbeit. Allem voran dem Auftragnehmer, der Lingesleben & Meißner GmbH. Mit unserem Tobias habt ihr wahrscheinlich den besten Handwerker der Welt. Vielen Dank allen ehrenamtlichen Helferlein für jedes noch so kleine Engagement in diesem Projekt, und wenn es auch nur mal der Kaffee auf der Baustelle war.

Euer SV Blau-Weiß 90 Wallwitz e.V.

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